Zur Vorbereitung unserer Veranlagung von Hindernissen an Gewässern und ackerbaulichen Nutzungen haben wir unsere FAQ-Liste um Schemazeichnungen ergänzt, aus der ersichtlich wird, wie die Längen der Erschwernisse gemäß den geltenden Veranlagungsregeln ermittelt werden.
Wir haben zur Erleichterung für unsere Mitglieder ein Formular entworfen, mit dem Erstattungsansprüche für Beiträge aus Erschwernissen (Brücken und Durchlässe) gegenüber dem jeweiligen Straßenbaulastträger geltend gemacht werden können.
Das Formular steht als ausfüllbare pdf-Datei zur Verfügung, kann aber auch einfach ausgedruckt und handschriftlich ausgefüllt werden.
Wir möchten über unsere wichtigsten Projekte und Aufgaben informieren. Daher haben wir begonnen, unsere Anlagen und Projekte mit Informationstafeln auszustatten, die über unsere Tätigkeit und die Zusammenhänge in der Gewässerbewirtschaftung sowie Natur- und Landschaftsschutz informieren.
Die Standorte der bisher errichteten Informationsschilder können Sie der Karte entnehmen. Der Inhalt der Schilder kann je nach Fortschritt bei der Umsetzung variieren. Auch die Form der Schilder ist variabel, je nachdem wo sie angebracht werden können.
Weitere folgen in Kürze am Bettrather Dyck in Neersen und am historischen Wehr in Wachtendonk. Bisher sind mehr als 30 Schilder in Planung.
1. Organisation und Aufgaben des Verbandes
Bleichweg 5 f, 47929 Grefrath
(Koordinaten: 51.335391, 6.352644)
Die Querung des Zweigkanals zwischen Clörath und Clörahter Mühle auf der Stadtgrenze zwischen Tönisvorst und Viersen ist seit dem 15.06.2017 wieder für den Verkehr befahrbar. Die Teerschicht ist aufgebracht und die Straßensperrung beseitigt. Lediglich kleinere Beiarbeiten am Gewässerprofil fehlen noch zur entgültigen Fertigstellung.
Wir planen zur Zeit ein neues Rückhaltebecken am Hammer Bach in Viersen. Aktuell wurde das Gelände einzäunt und mit ersten Informationen zu den weiteren Planungen versehen.
Der Hammer Bach
Der Hammer Bach (Gewässer 31.00) ist ein Gewässer, das in den höheren Lagen oberhalb von Viersen-Beberich, zwischen den sich am Kreuz Mönchengladbach kreuzenden Autobahnen 61 und 52 entspringt. Er hat ein Einzugsgebiet von rund 13 km² und eine Länge von 6,7 km.
Zunächst ist der Hammer Bach über ca. 1 km nur ein meist trockener Graben, der das Oberflächenwasser aus den flachen Hängen östlich von Mönchengladbach aufnimmt. In Beberich wird die Wasserführung des Hammer Baches durch mehrere kleine Quellen verbessert. Ab dort ist der Hammer Bach ganzjährig wasserführend. Nach Durchfließen von 5 Rückhaltebecken und verschiedener Ortsteile von Viersen mündet er zwischen Willich-Neersen und Süchteln in die Niers.
Hochwasserproblematik
Aufgrund der Hügel im Einzugsgebiet des Hammer Baches und der weitläufigen ackerbaulichen Nutzungen sowie Zunahme von versiegelten Flächen führen Regenereignisse schnell zu einem Ansteigen des Wasserstandes im Hammer Bach. Da der Bach im Mittellauf durch dicht bebaute Ortsteile von Viersen verläuft, sind damit erhebliche Hochwasserrisiken verbunden. Daher handelt es sich beim Hammer Bach auch um ein Hochwasserrisikogewässer.
Um die Hochwasserrisiken zu senken und die Wasserführung auszugleichen, wurden in den 1990ger Jahren 5 Hochwasserrückhaltebecken im Hauptfluss am Hammer Bach und 4 Rückhaltebecken an den Nebengewässern des Hammer Baches gebaut. Die Hochwasserrückhaltebecken wurden von der Quelle bis zur Mündung durchnummeriert. Die Becken I, II und IV am Hammer Bach verfügen über elektronisch gesteuerte Stauanlagen, die abhängig vom Wasserstand im Becken den Ablauf steuern.
Vor dem Hintergrund sich verändernder klimatischer Verhältnisse sind weitere Becken bzw. die Erweiterung vorhandener Becken in Planung.
Planung am Rothweg
Für den Bau eines neuen Hochwasserrückhaltebeckens haben wir von der Stadt Viersen mehrere Grundstücke im Überschwemmungsgebiet des Hammer Baches rund um den Rothweg erworben.
Erste Überlegungen haben zu einem ersten, skizzenhaften Entwurf geführt, der im Einklang mit der EG-WRRL auch die Hochwasserrisiken für die flussabwärts unterhalb des Rothwegs liegenden Flächen deutlich verringern sollen. Dabei wurden vor allem die bereits uns gehörenden Flächen genutzt. Der alte, durch die vorhandene Bebauung stark eingeengte Verlauf des Hammer Baches soll zugunsten eines neuen Gerinnes, das das Becken an seiner tiefsten Stelle durchfließt, aufgegeben werden. Das Becken soll in weiten Teilen des Jahres trocken sein und nur bei vermehrtem Wasserabfluss ganz oder teilweise mit Wasser gefüllt sein.
Auf diese Weise können die Vorzüge des Hochwasserschutzes mit der Ausgestaltung einer Sekundäraue, wie sie für niederrheinische Gewässer typisch ist, verbunden werden. Auch eine Nutzung für Freizeitzwecke kann, in Absprache mit der Stadt Viersen, eingeplant werden.
Bitte Beachten Sie: Bei diesem Planungsentwurf handelt es sich um eine erste Skizze, aufgrund derer die Frage der Liegenschaften mit den bisherigen Eigentümern versucht wird zu klären. Gelingt dies nicht, so wird die Planungsskizze im Rahmen der Genehmigungsplanung noch angepasst werden.
Derzeitiger, ungefährer Zeitplan
2017:
In einem ersten Schritt werden die auf unseren erworbenen Flächen aufstehenden Gebäude abgerissen. Die dazu notwendige Abbruchgenehmigung liegt inzwischen vor. Parallel dazu wird mit den derzeitigen Eigentümern der für die Umsetzung der Planung noch erforderlichen Grundstücke über einen möglichen Erwerb gesprochen. Nach Abschluss der Gespräche wird die Planungsskizze ggfls. angepasst.
2018:
Bei dem Bau eines Rückhaltebeckens im Hauptfluss handelt es sich um einen genehmigungsbedürftigen Gewässerausbau. Die Genehmigungsplanung umfasst umfangreiche hydrologische und hydraulische Berechnungen, verschiedene Pläne und einen umfassenden Erläuterungsbericht.
2019:
Nach Einreichung des Antrags bei der unteren Wasserbehörde des Kreises Viersen führt diese ein Plangenehmigungsverfahren durch, bei dem noch einmal alle Eigentümer der Nachbargrundstücke sowie die Träger öffentlicher Belange beteiligt werden.
2020/2021:
Nach Erteilung der Genehmigung werden wir einen Fördergeldantrag stellen und nach dessen Bescheidung mit der Umsetzung der Maßnahme beginnen.
Wir haben im Rahmen der Umsetzung der EG-Wasserrahmenrichtlinie eine aus drei Bauabschnitten bestehende wasserbauliche Maßnahme durchgeführt und Ende März 2017 abgeschlossen. Um die Maßnahme der Öffentlichkeit vorzustellen, hatten wir zu einem Pressetermin unter Beteiligung der Genehmigungsbehörde des Kreises Viersen, Vertretern der Stadt Willich und des Wasser- und Bodenverbandes eingeladen.
„Die Gesamtkosten für die Durchführung der Maßnahme belaufen sich auf ca. 180.000,- €. Die Maßnahme wurde mit 80% der förderfähigen Kosten vom Land NRW gefördert“ führt die zuständige Projektleiterin beim Wasser- und Bodenverband, Wasserbauingenieurin Natalie Hoffmann in die Maßnahme ein. „Erhebliche Einsparungen haben sich daraus ergeben, dass der Boden, der zunächst für die Deponierung eingeplant war, zu einem großen Teil in unmittelbarer Nähe auf der Trasse der Pipeline Rotterdam untergebracht werden konnte. Damit konnten die geplanten Maßnahmekosten um fast 50% reduziert werden.“ ergänzt Christoph Rüber, Geschäftsführer des Wasser- und Bodenverbandes der Mittleren Niers.
Im Wesentlichen haben wir in den Bauabschnitte II und III ein Nebengerinne angelegt, dessen Sohle auf der gleichen Höhe wie die Sohle der Cloer liegt. Zudem sind die Uferbefestigungen aus Wasserbausteinen entfernt worden, damit der Gewässerverlauf sich eigendynamisch entwickeln kann und die Uferbereiche wurden stark abgeflacht, so dass sich eine Sekundäraue bildet, die regelmäßig überflutet wird. „Damit wurde weiteres Rückhaltevolumen geschaffen und damit Hochwasserrisiken verringert. Gleichzeitig hat diese Maßnahme zur Folge, dass die Nutrias, die in weiten Bereichen der Gewässer am Niederrhein die Uferböschungen unterhöhlen, keine Möglichkeiten mehr finden, ihre Baue zu graben“ führt Christoph Rüber weiter aus.
„Solche Baumaßnahmen werden von uns vollständig selber geplant und ohne Einsatz von Fremdunternehmen durchgeführt. Dies spart Kosten und sorgt für eine fachkundige und zügige Durchführung der Bauarbeiten. Dazu sind wir technisch sehr gut ausgestattet.“ erläutert Peter Joppen, Vorstandsvorsitzender des Verbandes.
„Die notwendigen Flächen für die Abschnitte II und III stellte die Stadt Willich zur Verfügung . Im Gegenzug erhält sie die durch die Renaturierung entstandenen Ökopunkte, die z.B. für die Erweiterung oder Ausweisung von Baugebieten benötigt werden.“ bedankt Herr Rüber sich bei Herrn Heyes und Herrn Görtz für die Unterstützung der Stadt Willich. „Und selbstverständlich erfordert eine solche Maßnahme bei Genehmigung und Durchführung auch eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit der zuständigen Genehmigungsbehörde beim Kreis Viersen“ erläutert Herr Rüber mit Blick auf die Vertreter der unteren Wasserbehörde des Kreises Viersen, Herrn Röder und Herrn Pook, das Verwaltungsverfahren.
Aus Anlass der Aufarbeitung der Brücken und Durchlässe auf Anliegergrundstücken wurde die 1. Auflage der FAQ von November 2016 überarbeitet und steht nun zum Download bereit in der Rubrik „Infocenter„. Die Ergänzungen sind auch bereits in die FAQ eingearbeitet.
Nach verschiedenen Gesprächen, wurde gestern mit der Einsaat eines Blühstreifens an der Cloer in Willich-Schiefbahn die abgesprochene Kooperation zwischen der Stadt Willich, dem Hegering, den betroffenen Landwirten und dem Wasser- und Bodenverband der Mittleren Niers in die Tat umgesetzt.
Durch die unterschiedlichen Nutzungsansprüche an die Landschaft gehen immer mehr Flächen für Wild, Insekten und die Natur im Allgemeinen verloren. Daher haben sich die Beteiligten zusammengesetzt und ausgelotet, was mit wenig Aufwand und viel Gewinn für die Natur auf die Beine gestellt werden kann. Dabei ist die Einsaat eines Blühstreifens im Unterhaltungsstreifen der Cloer herausgekommen, der nun kooperativ umgesetzt wird:
Die Stadt Willich als Eigentümerin des Unterhaltungsweges entlang der Cloer hat regionales Saatgut sowie die Nutzung der Fläche zur Verfügung gestellt. Die Landwirte – teilidentisch mit dem örtlichen Hegering – haben die Fläche für die Aussaat vorbereitet und führen die Aussaat durch. Der Wasser- und Bodenverband der Mittleren Niers als Unterhaltungspflichtiger der Cloer wird bei der Gewässerunterhaltung versuchen, den Blühstreifen zu schonen und diesen nur noch so wenig wie möglich zu überfahren und zu mähen. „Einer Reduzierung der Mahd, insbesondere in den Böschungsschrägen, sind allerdings Grenzen gesetzt“ erläutert Hans Josef Windbergs, Bereichsleiter Technik beim Wasser- und Bodenverband, „denn die Cloer ist ein hydraulisch wichtiges Gewässer und muss jederzeit in der Lage sein, auch bei größeren Regenereignissen das anfallende Wasser abzuführen. Dazu ist es wichtig, dass die Uferböschungen regelmäßig geschnitten werden.“
Alle Beteiligten appellieren an die Spaziergänger und Reiter, die Fläche zu schonen, indem sie diese nicht betreten, überfahren oder überreiten, damit die nach dem Auflaufen noch empfindlichen Pflanzen auch die Chance haben, sich zu entwickeln und zu vermehren.
Der Wasser- und Bodenverband der Mittleren Niers bietet am 09.07.2017 und 24.09.2017 je eine geführte Radtour von ca. 16 km Länge zu Thema der „Hochwasservorsorge am Hammer Bach“ an. Die Teilnehmer sollten ein verkehrssicheres Fahrrad mitbringen und festes Schuhwerk sowie robuste, witterungsangepasste Kleidung tragen. Die Touren beginnen jeweils um 9:30 Uhr und dauern etwas 3,5 Stunden. Die Teilnahme an den Radtouren ist kostenlos. Um Anmeldung unter 02158-408198-0 oder info@mittlereniers.de bis zum 5.7.2017 bzw. 21.09.2017 wird gebeten.
Insgesamt ist die Strecke ca. 16,1 km lang und verläuft im Stadtgebiet von Viersen. Sie führt von der flachen Niersniederung bis hinauf in die höheren Lagen von Viersen-Beberich. Entlang des ganzen Hammer Bachs vom Eisenbahndamm bis zur Quelle hinauf, erläutert sie die Hochwasserrisiken und zeigt die verschiedenen Rückhaltebecken und aktuelle Planungen für den Hammer Bach.
Treff- und Zielpunkt der Tour ist der Bahnhof Viersen. Die Strecke ist mehrheitlich flach, führt aber bis zur Quelle des Hammer Baches in den höheren Lagen von Viersen-Beberich, so dass leichte bis mittlere Steigungen zu überwinden sind.
Der Wasser- und Bodenverband der Mittleren Niers bietet am 11.6.2017 und 10.09.2017 je eine geführte Radtour von ca. 19 km Länge zu Thema der „Wasserwirtschaft rund um Grefrath“ an. Die Teilnehmer sollten ein verkehrssicheres Fahrrad mitbringen und festes Schuhwerk sowie robuste, witterungsangepasste Kleidung tragen. Die Touren beginnen jeweils um 9:30 Uhr und dauern etwas 3,5 Stunden. Die Teilnahme an den Radtouren ist kostenlos. Um Anmeldung unter 02158-408198-0 oder info@mittlereniers.de bis zum 8.6.2017 bzw. 7.09.2017 wird gebeten.
Die Radtour zeigt verschiedene Gewässerausbauprojekte von der Planungsphase bis zur Umsetzung sowie bereits existierende Anlagen an Gewässern und erläutert deren wasserwirtschaftlichen Hintergrund. Die Strecke ist flach, ohne nennenswerte Steigungen und verläuft über befestigte Rad- und Wirtschaftswege. Treffpunkt für den Start ist der Sitz des Verbandes, Bleichweg 5 f in Grefrath. Ausreichende Parkplätze sind vorhanden. Nach der Radtour besteht die Möglichkeit, den Maschinenpark des Verbandes zu besichtigten.